Des Schweizers liebstes Streitobjekt: Die Waschküche. Auch in der Giesserei gibt es 10 Stück davon - viele Waschküchen sollten aber nicht automatisch auch viel Streit bedeuten, oder?

Waschmaschinen im UntergeschossJedes Treppenhaus hat im Untergeschoss eine Waschküche und einen Trockenraum zur Verfügung. In jedem stehen drei Waschmaschinen, ein Tumbler und ein «Secomat» (Luftentfeuchter) zur effizienten Abwicklung der Wäsche zur Verfügung. Im nebenstehenden Bild die drei Maschinen und der Tumbler. Zur Erinnerung: In der Wohnung gibt es keine Anschlüsse für den privaten Waschturm; die Installation eines solchen ist im Mietvertrag auch explizit ausgeschlossen, weil die Holzkonstruktion die Vibrationen beim Schwingen bestens in die anderen Wohnungen überträgt.

Ebenerdig gibt es im Ost- und Westflügel je eine sog. «Waschbar» mit Tageslicht (ebenfalls mit 3 Waschmaschinen und einem Tumbler ausgestattet). Diese dienen als Treffpunkt beim Wäsche zusammenlegen oder Bügeln. Die sechs Maschinen dienen auch der Entlastung, falls im Treppenhaus mal eine Maschine reperaturbedürftig ist oder sehr viel Wäsche bei den Nachbarn anfällt.

Erfahrungsgemäss ist meist nicht die Waschmaschine der Engpass, sondern die Trockengelegenheit. Mittels Tumbler und Secomat sollten wir auch diesen Engpass in den Griff bekommen. Dank 24/7-Betrieb sollten die 30 Maschinen, 10 Tumbler und 10 Trockenräume ausreichen. Auch an dieser Stelle weise ich euch nochmals darauf hin, doch die Wäsche zum Trocknen in der Wohnung aufzuhängen - dort ist sie schnell trocken, den Nachbarn sicher nicht im Weg und befeuchtet in den kalten Monaten die Luft in eurer Wohnung.

Der Secomat (siehe Bild rechts) im Trockenraum sorgt dafür, dass die aufgehängte Wäsche innert weniger Stunden trocken ist und wieder abgenommen werden kann. So sollte auch hier kein Engpass entstehen, wenn zwei bis drei Maschinen gleichzeitig zum Trocknen aufgehängt werden sollen.

Der LuftentfeuchterDie Baukommission hat bewusst auf ein individuelles Abrechnungssystem verzichtet. Es gäbe dazu drei Varianten:

  • Badge-Abrechnungssystem mit Fünflieberautomat (der müsste regelmässig geleert und mit der Stromrechnung abgerechnet werden)
  • Badge-Zählerzuweisung mit Stromzählung auf dem Wohnungszähler (üblich bei Eigentumswohnungen)
  • Badge-Schreiber mit manuellem Inkasso (jemand geht mit Portmonee und Liste von Tür zu Tür)

Unschwer zu erkennen: Bei allen drei Systemen braucht es Badges, deren Leser und erheblichen Zusatzaufwand. Die Kosten für einen Badgeleser, die Abrechnung und Zusatzinstallation betägt deutlich über 1000 (tausend!) Franken pro Maschine. Wer meine Nebenkostenberechnung en Detail studiert hat weiss, dass wir für Fr. 1000.- ungefähr 4 Jahre lang entweder für eine Waschmaschine, einen Tumber oder einen Secomaten Strom kaufen können (Anmerkung des Elektroingenieurs: Nach 5 Jahren werden bereits die ersten Badgeleser aussteigen und müssen ersetzt werden).

Der Strom für einen Waschgang kostet gerade mal knapp 30 Rappen (bei einer 40°-Wäsche ohne Sparprogramm). Das relativ teure Serviceabonnement ist immer gleich teuer, egal wieviel der Nachbar wäscht. Bei meiner Nutzungsprognose für die Nebenkosten beträgt der Anteil am Serviceabo für einen Waschgang rund 60 Rappen (je mehr wir waschen, desto kleiner wird der Anteil pro Waschgang, weil das Abo eine Pauschale ist).

Wie auch immer: Die Quintessenz ist die, dass wir finanziell gut daran tun, keine individuelle Waschkostenabrechnung anzustreben und den Verdacht, dass der Nachbar mindestens doppelt so viel wäscht, wie mäniglich selbst, als Verdacht stehen lassen und uns über die tiefen Waschkosten freuen.

Waschplan

Das Thema «Waschplan» wird sowohl im Diskussionsforum, als auch auf dem Wiki diskutiert. Zum Start werden wir wohl analog zur Sagi pro Waschküche jeweils 2 Maschinen reservierbar und eine frei nutzbare einrichten. Wichtig ist, dass auf dem Plan erkennbar ist, wessen Wäsche gerade in der Trommel dreht. Zur Zeit sind alle 10 Waschküchen mit jedem Haustürbadge zugänglich. Die Idee wäre, dass ich im Notfall auch in einer «fremden» Waschküche waschen kann, wenn bei mir alle Maschinen belegt sind. Damit das funktioniert, müssten alle Treppenhäuser das gleiche System anwenden - ob das klappt, werden wir ja noch sehen.

Was wohl nicht nur mir ein Gräuel wäre: Ein fixer Waschplan mit festgelegtem Waschtag, z.B. jeden 2. Dienstag - ich hoffe, dass niemand auf diese sehr unpraktische Idee kommt - womögich noch mit Sonn-, Feiertags- und Nachtwaschverbot (womit meine Meinung dazu auch schon sehr klar wäre)...

Was wohl wirklich klar zu regeln wäre: Was bedeutet ganz konkret: Waschküche nach Gebrauch sauber hinterlassen? :-)

Betriebsanleitungen

Bedienpanel WaschmaschineAuch für die Geräte in der Waschküche stellt V-Zug alle Anleitungen als PDF auf dem Netz zur Verfügung. Wie nebenstehende Foto des Waschmaschinenbedienpanels zeigt, gibt es doch die eine oder andere spezielle Funktion zu entdecken.

Waschmaschine V-Zug Unimatic SL: Anleitung als PDF herunterladen

Tumbler V-Zug Unimatic TSL WP: Anleitung als PDF herunterladen

Guten Start ins neue Jahr wünscht euch
Jürg